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Carle van Loo Umkreis (Nizza 1705 - 1765 Paris)
Damenporträt in Landschaft
Öl auf Leinwand; 90 × 72 cm
Biographie: Charles André van Loo, genannt Carle van Loo oder auch Carle Vanloo, (* 15. Februar 1705 in Nizza; † 15. Juli 1765 in Paris) war ein französischer Maler.
Carle André van Loo ist das bekannteste Mitglied der großen Künstlerfamilie flämischen Ursprungs. In Nizza geboren, erhielt er seinen ersten Unterricht von seinem wesentlich älteren Bruder Jean-Baptiste, der ihn schon früh nach Italien, vornehmlich Turin, Genua und Rom, mitnahm. Mit dieser Erfahrung begann Carle André 1720 seine Ausbildung an der Pariser Akademie, die er erwartungsgemäß erfolgreich mit dem Gewinn des Rompreises 1724 und dem Antritt der Reise nach Italien 1728 absolvierte. Sein sechsjähriger Aufenthalt führte ihn, außer nach Rom und Neapel, wieder nach Turin wo er im Schloss und den Landschlössern der Umgebung Dekorationsgemälde ausführte.
Nach seiner Rückkehr nach Paris verlief C. A. van Loos Karriere konsequent: 1737 wurde er Professor, 1763 Direktor der Akademie, 1749 wurde ihm die im Jahr zuvor gegründete „Ecole des Elèves protégés“ unterstellt, 1762 folgte die Ernennung zum „Premier Peintre du Roi“.
Gegenüber seinen Zeitgenossen F. Boucher ist van Loo heute etwas in Vergessenheit geraten. Seine schwerfälligen Kompositionen, die sich weniger durch Temperament und formale Eleganz als korrekten Aufbau und eindeutige inhaltliche Aussage auszeichnen, wurden jedoch von den Zeitgenossen hoch geschätzt. Diese Bewunderung, die der Vielfalt seiner Themen und der Beherrschung seines Handwerks galt, aber auch in dem Fehlen von wirklichen Konkurrenten begründet lag, gipfelte in dem Ausspruch Diderots, der den „Premier Peintre du Roi“ als „Premier Peintre de la Nation“ feierte.
C. A. van Loos Zeichnungen erfuhren schon früh eine uneingeschränkte Wertschätzung. Was der erste Biograph Dandré-Bardon noch zu Lebzeiten des Künstlers betonte, nämlich den mühelosen, souveränen Umgang mit diesem Medium, der bei van Loos bevorzugter Kreidetechnik meist eine äußere Geschlossenheit der Blätter zur Folge hatte, lässt das zeichnerische Œuvre auch heute eigenständig neben dem malerischen erscheinen.